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3/viertel - 3 Häuser im Viertel

Anfang Januar 2023 wurde von der Landeshauptstadt Saarbrücken das Exposé zur Konzeptvergabe für die Liegenschaft Nauwieserstraße 14-18 veröffentlicht. (siehe Anlage) Ziel des Verfahrens ist es für die Immobilen, die sich seit den 1980er Jahren im Eigentum der Landeshauptstadt Saarbrücken befinden, Interessenten zu finden, die die Immobilien erwerben und einer neuen Nutzung zuführen wollen. Das Grundstück Nauwieserstraße 14 ist unbebaut. In den Gebäude Nauwieserstraße 16 (BJ 1899) und Nauwieserstraße 18 (BJ 1870) sind aktuell noch einige Flächen vermietet. Beide Gebäude befinden sich in einem Zustand, der eine generelle Sanierung erforderlich macht.

Für die Nauwieserstraße 14-18 existiert ein rechtsgültiger Bebauungsplan von 2015, der die maximale Bebauung der Grundstücke regelt.

Ein möglicher Verkauf der Immobilien durch die Landeshauptstadt Saarbrücken wird schon seit längerem in der Öffentlichkeit emotional diskutiert. Seit Anfang 2022 existiert die Bürgerinitiative „Operation Viertel retten“, die auf die Gefahren eines Ausverkaufs des Nauwieser Viertels an Investoren aufmerksam macht und durch mehrere Aktionen die Bewohner für das Thema sensibilisiert hat.

Die öffentliche Diskussion hat uns, 3 unterschiedliche Gruppen von Akteuren, unabhängig voneinander auf den möglichen Verkauf der Nauwieserstraße 14-18 aufmerksam. Durch unsere langjährige Verankerung im Nauwieser Viertel haben wir schließlich über private Netzwerke zusammen gefunden und uns dazu entschieden, uns gemeinsam bei der Konzeptvergabe um den Erwerb der Immobilien Nauwieserstraße 14-18 zu bewerben. Hierfür haben wir die Bewerbergruppe 3/viertel ins Leben gerufen. 3/viertel steht für „3 Häuser im Viertel“ , kann aber auch als „3 Gruppen aus dem Viertel“ gesehen werden.

Die Bewerbergruppe 3/viertel besteht aus dem Arbeitskreis Betreutes Wohnen e.V. ,der Wohnungen für psychisch erkranke Menschen errichten möchte, die durch den Verein betreut werden. Weiterhin ist als Planer und zukünftiger Bewohner Mario Krämer mit seiner Familie dabei. Dritte Partei ist der Verein K16. Dieser Teil der Gruppe ist schon einige Zeit auf der Suche nach einer geeigneten Immobilie um ein alternatives, genossenschaftsartiges Wohnmodell ins Leben zu rufen.

Was uns eint, ist der Wunsch mit dem Projekt einen Beitrag zum Erhalt des Nauwieser Viertels als lebendigen und vielfältigen Ort zu leisten. Wir wollen gemeinsam durch die Schaffung von bezahlbaren Wohnraum mit einem hohen Maß an Inklusion zur Weiterentwicklung eines attraktiven und liebenswerten Viertels beitragen.

Mit diesem Exposé wollen wir auf unsere Gruppe aufmerksam machen und freuen uns über jede Form der Unterstützung.

Die Bewerber

- Arbeitskreis Betreutes Wohnen e.V.


Der Arbeitskreis Betreutes Wohnen e.V. bietet im Nauwieser Viertel, Försterstraße 25-27 seit 1985 ambulante Hilfen für psychisch kranke Menschen an.

Gegründet wurde der Verein 1983 von Menschen unterschiedlicher Professionen aus dem Arbeitsbereich der Psychiatrie. Die alltägliche Erfahrung mit der „Drehtürpsychiatrie“ spielte dabei eine wichtige Rolle. Ziel des Vereins war und ist es, geeignete ambulante Hilfen aufzubauen und anzubieten, um betroffene Menschen in ihrem Bemühen zu unterstützen, ein weitgehend selbstbestimmtes Leben in ihrem gewohnten Umfeld zu führen.

Seit der Errichtung der ersten Wohngruppe 1985 haben wir unser Angebot ausgebaut: 1990 wurde das Tageszentrum eröffnet, im Jahr 2003 kamen die "Hilfen zum selbstbestimmten Leben und Wohnen" hinzu.

Im Tageszentrum können Kontakte geknüpft werden, man kann unter Menschen sein. Es gibt vielfältige Gruppenangebote und die Möglichkeit an Ausflügen und anderen Aktivitäten teilzunehmen, man kann Tischtennis, Wikinger Schach, Boule oder Darts spielen, nette Leute kennen lernen, reden und zuhören, ganz entspannt lesen und gemeinsam essen und trinken.

Kurz gesagt: hier kann der Alltag lebendig gestaltet werden.

Unsere ambulanten Einzelfallhilfen haben das Ziel Menschen mit psychischen Problemen dabei zu unterstützen selbstbestimmt leben und wohnen zu können. Wir helfen bei der Strukturierung und Organisation des Alltages und stehen bei der Bewältigung von Konflikten und erkrankungsbedingten Einschränkungen beratend und unterstützend zur Seite.

Alles nach der Devise: So wenig Hilfe wie möglich, aber so viel wie nötig.

Unseren Klient*innen steht in beiden Angeboten ein multiprofessionelles Team zur Verfügung. Beratungen und Gespräche, Unterstützung im Alltag, z.B. beim Umgang mit Ämtern und Behörden, Training und zur Hilfe bei hauswirtschaftlichen Fragen und Information und Erschließung weiterer notwendiger Hilfen stehen im Vordergrund.

Ergänzend zu den tagesstrukturierenden und den einzelfallbezogenen Hilfen bieten wir in insgesamt vier WGs bezahlbaren Wohnraum für Personen aus unserer Zielgruppe an, die eine gemeinschaftliche Lebens- und Wohnform anstreben. In den WGs leben zwischen zwei und fünf Personen im Innenstadtbereich oder mit guter Verkehrsanbindung zur Innenstadt.

Das Suchen und Finden von dauerhaft geeigneten Wohnmöglichkeiten stellt ein immer größer werdendes Problem für Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Behinderungen dar.

Deshalb beabsichtigen wir mit der Beteiligung an dem Konzeptvergabe Nauwieserstraße 14-18 (über unsere WGs und die Unterstützung bei der Wohnungssuche hinaus) in kleinem Umfang selbst dazu beitragen, dass geeigneter und bezahlbarer Wohnraum ganz in unserer Nähe für diesen Personenkreis geschaffen wird.

- Mario Krämer, Architekt

Mario Krämer ist 1972 geboren und Vater von 2 Kindern.

Zusammen mit seiner Lebensgefährtin, der Saarbrücker Illustratorin Izabella Markiewicz möchte er mit seiner Familie im gemeinschaftlichen Wohnprojekt 3/viertel ein neues Zuhause zum Leben und Arbeiten finden.

Mario Krämer ist seit 2001 selbständiger Architekt und führt zusammen mit Jens Stahnke seit 2004 das Büro „FLOSUNDK architektur und urbanistik“, am Rande des Nauwieser Viertels. Zusammen mit dem Team seines Büros übernimmt er bei der Projektbewerbung 3/viertel die architektonische Planung sowie die fachliche Koordination.

<!-- mario - personenwechsel von dritter auf erste person - wirklich? -->

Ich hab bereits einige Erfahrungen sammeln können im Bereich gemeinschaftlicher Wohnprojekte. 2011 habe ich zusammen mit meiner und 5 weiteren Familien eine Baugemeinschaft in der Melli-Beese-Straße in Saarbrücken ins Leben gerufen, als Architekt die Baugruppe moderiert und die Gebäude geplant. Seit 2013 wohne ich mit meiner Familie in unserem Stadthaus in der Melli-Beese-Straße. In Folge des Projekts wurden noch 2 weitere Baugemeinschafts-Projekte in Saarbrücken von unserem Büro geplant.

Am Projekt 3/viertel reizt mich die Herausforderung, gemeinsam mit ganz verschiedenen Mitstreitern ein gemeinschaftliches Wohnprojekt zu starten, das meiner Haltung zum menschlichen Miteinander und zukunftstauglichem Wohnen entspricht. Mit Themen wie Inklusion, der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und energiesparender / ökologischer Bauweise beschäftige ich mich schon seit dem Beginn meiner beruflichen Laufbahn. Ich sehe bei unserem gemeinsamen Projekt 3/viertel großes Potential, einen innovativen Beitrag zu einer gerechten und lebenswerten Gesellschaft zu leisten.

Nicht zuletzt hoffe ich, dass wir durch unser Projekt die Aufwertung (und Rettung?) des vorderen Straßenzugs der Nauwieserstraße ermöglichen können. Ich lebe und arbeite seit 1998 im Nauwieser Viertel. Einen Abriss der bestehenden Gebäude Hausnummer 16 und 18 gilt es zu verhindern. Das schaffen wir gemeinsam durch viel Engagement und Begeisterung für das Projekt!

Impressum

K16 e.V.

Försterstr. 32

66111 Saarbrücken

Topic revision: r1 - 14 Sep 2023, MaxL
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